Radio Helsinki Ausbildungs Wiki:

Spezielle Workshops 2017

Investigativer Journalismus

am 24. & 25. November 2017 in Graz

Investigativer Journalismus wird auch als "Watchdog-Journalismus" bezeichnet, da seine Themenschwerpunkte hauptsächlich in Politik und Wirtschaft liegen und dabei vor allem Machtmissbräuche, Korruption oder Fehlverhalten aufgedeckt werden sollen. Wer investigativen Journalismus betreiben möchte, muss einige Dinge beachten. Je größer der Umfang einer Recherche, je mehr JournalistInnen an einer Recherche arbeiten und je länger sie dauert, umso wichtiger ist ein Rechercheplan. Dieser erlaubt es, die Recherche vorab zu organisieren, sie zu strukturieren und sichert somit zielgerichtetes und effizientes Arbeiten.

Doch es stellt sich auch die Frage, wie man überhaupt an erste Informationen und die richtigen Quellen kommt? 90% der Information ist bereits veröffentlicht - die Frage ist nur: wo? Welche Datenbanken gibt es? Was können sie leisten und was nicht? Wie geht man mit Infos aus dem Netz um? Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich, um an Informationen zu gelangen? Und wenn ich alle meine Informationen gesammelt habe, was gibt es dann bei der Veröffentlichung zu beachten? Dazu kommen dann auch Fragen rund um die Ethik. Denn Journalismus heißt Verantwortung. Um dieser Verantwortung nachzukommen, braucht es Professionalität im Handwerk und eine ausgeprägte ethische Haltung. Jede Recherche kann ethische und rechtliche Fragen aufwerfen. Diese sind unbedingt zu diskutieren und unterschiedliche Interessen abzuwägen.

Seminarinhalt

Referent Florian Skrabal, als Chefredakteur leitet er die journalistischen Agenden von DOSSIER und plant dabei Recherche, Umsetzung und Darstellung der Inhalte. Er war zuvor unter anderem bei dem Monatsmagazin DATUM, der Tageszeitung Die Presse und dem deutschen Wochenmagazin stern tätig.

Über DOSSIER DOSSIER ist eine unabhängige, gemeinnützige Redaktion, die investigativen und Datenjournalismus betreibt und fördert. DOSSIER verbindet bewährtes journalistisches Handwerk mit modernen, multimedialen Zugängen - in der Recherche, der Analyse und Darstellung von Daten und bei der Aufbereitung von Geschichten. DOSSIER-Recherchen wurden nicht nur in vielen Medien zitiert, sondern auch mit mehreren Journalismuspreisen ausgezeichnet. U.a.: Prälat-Leopold-Ungar-Preis, Otto-Brenner-Preis, Medienzukunftspreis, Robert-Hochner-Preis, Axel-Springer-Preis für junge Journalisten (www.dossier.at)

Zeit und Ort
am 24. & 25. November in Graz. Im Seminarraum von Radio Helsinki, Schönaugasse 8, 8010 Graz - erreichbar vom Bahnhof in ca. 15 Minuten mit allen Straßenbahnen stadteinwärts (Haltestelle Jakominiplatz). Zeitlicher Rahmen: Freitag von 9:30 bis 17:30 Uhr, am Samstag von 9:00 bis 17:00 Uhr

Radioautomatisierung und TechnikerInnentreffen der Community Medien

am 15. & 16. November 2017 in Graz

Technikverantwortliche sind immer wieder mit Problemen und Fragen im Kontext von Sendertechnik, Programmablaufsteuerung, Signaloptimierung oder anderen Themen konfrontiert. Oft stellt sich die Frage, ob es anderswo schon geeignete Lösungen gibt oder gemeinsam eine neue Lösung entwickelt werden soll. Im Technikseminar beschäftigen wir uns diesmal mit folgenden Themen:

15. November, 18-21h: Open Space für den Austausch unter TechnikerInnen und Interessierten zu technischen Themen aus den Radios

16. November, 10-17h: Präsentation des aktuellen Entwicklungsstands der „neuen Programmsteuerungssoftware“.


Referenten
Ingo Leindecker, Projektleitung Radioautomatisierungssoftware (Radio FRO) Michael Liebler (Radio Z, Nürnberg)

Termin und Ort

Friedensjournalismus - Menschenrechtsjournalismus

am 21. & 22. April in Graz

Spricht man von Friedensjournalismus, hört man in JournalistInnenkreisen meist, das sei erstens unsexy, langweilig und zudem nicht durchführbar, weil Gewalt sensationeller und daher leichter verkaufbar sei. Dabei ist – provokant gesagt – alles nur eine Frage des Könnens. Man könnte sogar so weit gehen, dass guter Journalismus immer auch das ist, was unter dem ungeliebten Namen Friedensjournalismus bekannt ist. Denn letztlich ist dieser nichts anderes als ethischer Journalismus, der die Perpektiven ein wenig verschiebt, und zwar jene der Journalist/innen und Fotograf/innen ebenso wie jene der Medienkonsument/innen. Sogar in den meisten Redaktionsstatuten ist Friedensjournalismus verankert, er wird bloß nicht so genannt. Wie aber funktioniert ethischer Journalismus wirklich? Was sind die Besonderheiten? Worauf ist zu achten? Und wie kann man ihn umsetzen?

In den zwei Seminartagen werden wir uns kurz dem theoretischen Werkzeug widmen und einige Worst-Case-Szenarien sowie positive Beispiele analysieren, ehe wir zum praktischen Teil übergehen und anhand von aktuellen Themen Bilder und Texte zu dem entwickeln, was Friedensjournalismus auch sein kann: eine ernsthafte, keinesfalls aber humorlose Auseinandersetzung nicht nur mit einem Thema, sondern insbesondere mit den Menschen.

Am Abend des ersten Seminartages wird es zudem das Angebot geben, in gemütlicher Runde einen Kinofilm passend zum Thema anzuschauen und anschließend zu diskutieren.

Wir wenden uns an
ProgrammmacherInnen des nichtkommerziellen Rundfunks, engagierte JournalistInnen sowie VertreterInnen von NGOs und der Erwachsenenbildung.

Referentin
Daniela Ingruber, ehem. Chefredakteurin "planet"; Mitarbeiterin am UNESCO-Lehrstuhl "Peace Studies"; Dozentin an der Universität Innsbruck Masterstudiengang Frieden, Entwicklung, Sicherheit und internationale Konflikttransformation

Termin und Ort
Freitag, 21. April 10:30 - 17:30 und 19:00 - 21:00 sowie Samstag, 22. April 9:00 –15:30 Uhr im Seminarraum von Radio Helsinki, Schönaugasse 8, 8010 Graz - erreichbar vom Bahnhof in ca. 15 Minuten mit allen Straßenbahnen stadteinwärts (Haltestelle Jakominiplatz).

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